Zielsetzung

Grundlage der Behandlungsziele der Sozialtherapeutischen Einrichtung Lindau ist die lösungs- und prozessorientierte Sichtweise des Problemkomplexes Abhängigkeitserkrankung.
Hieraus ergeben sich zwei Schwerpunkte:

a) Die Förderung individueller Wachstumsprozesse und die damit verbundenen Anpassungsleistungen, die im Beziehungskontext stattfinden.
b) Die Fokussierung der systemischen Sichtweise, die wiederkehrende dysfunktionale Verhaltensmuster im Beziehungsgeflecht erkennt und bearbeitet. 

Mit unterschiedlicher Gewichtung setzen wir konkret folgende Schwerpunkte für die Behandlung unserer Klienten an:

  • Erkennen und Herausarbeiten von Ressourcen als Grundlage für die Erhaltung und Stabilisierung vorhandener Fähigkeiten und Fertigkeiten
  • Mitarbeit des Klienten bezüglich eines Rückfallgeschehens, Erkennen der Dynamik, der Frühsymptomatik, Aufarbeiten der Bewertung eines Rückfalls, Anregung zur Auseinandersetzung mit der Realität und einer angemessenen Verarbeitung
  • Wiedererlangung der grundlegenden lebenspraktischen Fähigkeiten durch Unterstützung der Alltagsbewältigung hin zu Empowerment
  • Kompetenzerlangung und Erweiterung im Beziehungskontext des Gruppengeschehens. Aktive Mitgestaltung oder Anregung zur Modifizierung der Gruppenregeln
  • Hilfestellung zu einer aktiven, subjektiv erfüllenden und suchtmittelfreien Freizeitgestaltung
  • Hinführung zu einer regelmäßigen Beschäftigung innerhalb des Hauses, damit Anerkennung von Strukturen und Regeln und somit eine Erhöhung der Frustrationstoleranzschwelle
  • Wiederherstellung und Stabilisierung körperlicher und psychischer Gesundheit, sowie Sensibilisierung zur Wahrnehmung der eigenen Körpersignale
  • Vermeidung und/oder Abbau von Hospitalisierung
  • ein suchtmittelfreies Umfeld für eine selbsthilfefördernde und handlungsorientierte Möglichkeit gegenüber der „Langzeitunterbringung“ (z.B. in einem Seniorenheim) schaffen
  • gegebenenfalls Planung und Umsetzung der Wiedereingliederung
  • Bearbeitung möglicher Ängste und Konfliktpotenziale im therapeutischen Setting
  • sofern möglich, Entlassung in eine ambulant betreute oder unbetreute Wohnform, Integration in die Herkunftsfamilie
  • Für Klienten mit „ausgeprägten psychischen Defiziten“:
    – angemessener Umgang mit der psychischen Erkrankung
    – rechtzeitiges Erkennen und Sensibilisierung für erste Anzeichen, die auf eine erneute psychotische Dekompensation hinweisen
    – Akzeptanz für eine evtl. notwendige medikamentöse Grundeinstellung
    – Bewusstmachung und Begreifen der psychischen Erkrankung mit all ihren Erscheinungsformen und Eigenarten
  • ein suchtmittelfreies Umfeld für eine Selbsthilfe fördernde und handlungsorientierte Möglichkeit gegenüber der „Langzeitunterbringung“ (z.B. in einem Seniorenheim) schaffen

Zielgruppe

  • Frauen und Männer mit chronischer, stoffgebundener Abhängigkeitserkrankung
  • Abhängigkeitserkrankte Mütter mit Kind
  • Polytoxikomane Klienten (Drogen, Medikamente, Alkohol)
  • Klienten mit alkoholbedingtem amnestischen Syndrom (Korsakow-Syndrom)
  • Alkoholtoxische Polyneuropathie
  • Hirnorganisches Psychosyndrom nach chronischem Alkoholabusus
  • Latente Alkoholhalluzinosen
  • Klienten mit so genannten „Doppeldiagnosen“ (chronisch Abhängige mit neurotischen und/oder schizophrenen Störungen)

Therapeutisches Angebot

 

Wir bieten chronisch abhängigkeitserkrankten und/oder seelisch behinderten Frauen und Männern die Möglichkeit der Resozialisation in einem adäquaten Umfeld, angepasst an die Betreuungsbedürftigkeit der betreffenden Personen. Der grobmaschigere Rahmen der Wohngruppen zielt grundsätzlich auf mehr Selbstständigkeit und Eigenverantwortung ab.

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